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Flomaida II - Fiji- ein Archipel mit 330 Inseln auf 18376 km2 und fast so vielen verschiedenen Eindrücken



Bula vinaka begleitet uns die lange Zeit, die wir hier verbracht haben- 8 Wochen!- Die unglaublich herzliche Gastfreundschaft gibt es überall, selbst in den stressgeplagten Städten Nadi und Suva.
Die Überwasserwelt und Unterwasserwelt ist wirklich so, wie man sich die Südsee vorstellt. Es gibt Traumstrände an Regenwaldinseln, transparentes Wasser, gesunde Korallen, eine heile Fischwelt ......und alte Traditionen in den Dörfern, die in den relativ wenigen Luxus Resorts auch vorgeführt werden, um damit Geld zu verdienen. Dadurch, dass wir mit dem Schiff die Möglichkeit haben, auch an Inseln zu ankern, die ihre Tradition wirklich noch leben, konnten wir diese relativ hautnah erleben. Die kleineren Inseln sind Privateigentum der Familien, die dort leben. Das bedeutet, dass wir um Erlaubnis bitten müssen, wenn wir an Land gehen möchten oder ankern oder fischen. Dazu hatte ich auf dem Markt das traditionelle Geschenk gekauft, gleich 5x. Das sind Kava Wurzeln, die in Zeitungspapier gewickelt werden MÜSSEN. Die Wurzeln werden in einem Mörser zerstampft, in ein Tuch gegeben und in einer großen Holzschale durch Wringen in Wasser ausgepresst. Die graubraune Flüssigkeit wird reihum aus Kokosnussschalen getrunken. Der Geschmack ist sehr gewöhnungsbedürftig. Auf der Zunge bleibt ein pelziges Gefühl, sehr unangenehm für unseren Gaumen. Kava ist ein wichtiges Kommunikationsmittel und wird im Kreise von Verwandten, Freunden und Gästen zu besonderen Anlässen getrunken. Wir waren also ein besonderer Anlass! Nach dem Anlanden mit unserem Beiboot wurden wir gleich empfangen und zum Oberhaupt des Dorfes gebracht- eine mindestens 100 jährige Frau mit überlangen Armen-, der wir mit beiden Händen unser Geschenk überbrachten. Am Interessantesten schien wirklich die Zeitung zu sein, die unsere "Betreuerin" sofort an sich nahm und intensivst las. Wir saßen alle im Schneidersitz im Kreise und lächelten uns an, bis wir ein Gästebüchlein überreicht bekam, in dem stand, dass es uns erlaubt ist zu ankern, zu fischen, herumzuspazieren etc, dafür sollten wir 10fiji$ pro Person bezahlen.Wir waren ganz froh, dass uns Kava nicht angeboten wurde, denn da geht die Schale rum und jeder MUSS austrinken!!! Auf dem Rückweg zum Strand habe ich dann wieder meine Lollies verteilt und kam mir bald vor wie der Rattenfänger von Hameln! Die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen ist wirklich einzigartig, der Ort und die Häuser sehr einfach und sauber, vor jedem Häuschen hängen Berge von Wäsche. Haustüren und Fenster gibt es nicht, sondern nur Tücher gegen Mücken und Fliegen. Die Friedlichkeit und Zufriedenheit, die über der Insel liegt, wird hoffentlich noch lange erhalten bleiben, denn wir haben auch andere Siedlungen in Stadtnähe gesehen, wo es durchaus anders zugeht. Der Massentourismus lässt grüßen!
Wir haben viele schöne Inseln abgeklappert, teils regenwaldmäßig bewachsen oder auch nur steppenmäßig , sind geschnorchelt in kristallklarem Wasser, auf Felsen geklettert, um von oben die vielen Riffe im transparenten Wasser zu bewundern, haben große Mantas und bunte Korallenfische hautnah erlebt und viel Kokoda - rohen Fisch in Kokosnussmilch mariniert- gegessen. Habe ich bei einem Kochkurs gelernt!
> Kontrastprogramm war dann unser 2tägiger Ausflug über die Hauptinsel Viti Levu per Auto. Es gibt Linksverkehr, ansonsten das von zuhause bekannte Chaos. Inder sind die größte Bevölkerungsgruppe, die auch das gesamte Business unter sich haben. Fijianer haben die Arbeit sicher nicht erfunden und leben nach " Fijitime" - vielleicht sogar glücklicher, wenn der Massentourismus noch nicht zu sehr überhand nimmt. Die Autofahrt war sehr abwechslungsreich, da die Vegetation von Ost nach West total verschieden ist wegen der Niederschläge: der Osten total grün mit üppiger Vegetation und viel Regenwald, der Westen eher karg und trocken. An der einzigen Straße gibt es viele ärmliche Hütten, denen sicher der Straßenstaub arg zusetzt- trotzdem hängt Unmenge von Wäsche vor den Häusern und die Friedhöfe sind farbenprächtig geschmückt mit Plastikfähnchen, Blumen und Rindenbaststoff. Das hat mich wirklich schier überwältigt! Suva, die Hauptstadt ( 180000 Einwohner), hat wenig Flair, jedenfalls hab ich den alten Charme nicht gefunden, es ist eine schnell hochgezogene Stadt, wie viele vergleichbare/austauschbare. Das Highlight ist sicherlich der Markt mit einer enormen Vielfalt an Fischen, weniger an Obst und Gemüse. dafür gibt es eine ganze Etage mit Gewürzen und Kava Wurzeln und sogar schon Instantpulver- das ist natürlich viel bequemer als das Zermörsern und Auswringen der Wurzeln! Wie lange die Familien auf den einsamen Inseln wohl noch davon " verschont" bleiben? Ein Highlight der anderen Art ist das wieder restaurierte und mit wirklich viel Gespür ausgebaute, legendäre Hotel (www.grandpacifichotel.com.fj), das 1914 errichtet wurde. Das nostalgische Südseeflair mit Schwimmkerzen im Pool und Blick auf die Bay haben wir sehr genossen bei einem Sundowner.
Nun hätte ich doch bald vergessen, dass wir ja auch gesegelt sind! Das hat sich teilweise als große Herausforderung dargestellt, da unser Kartenmaterial sehr ungenau ist für diese Gegend, und wir vorwiegend die Eyeballnavigation gemacht haben. Das ist immer recht spannend und teilweise auch irritierend, da das Wasser so klar ist, und wir manchmal die Wassertiefe zu den Korallenköpfen falsch einschätzten. Aber durch die Erfahrung in den Tuamotu Atollen fühlten wir uns nie unsicher.
Nach einer relativ faulen Zeit, wir hatten kaum oder keinen Wind, in Musket Cove auf Manolo Lailai Island, werden wir nun Anfang August die Segel hochziehen, um nach Vanuatu zu segeln, unserem nächsten Abenteuer entgegen- dem aktiven Vulkan M.T.Yasur auf Tanna.



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