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Flomaida II - Zusammenfassung der letzten 10 Tage



Wie die Zeit vergeht! Endlich hab ich mal wieder Muße und Lust, etwas zuschreiben.Wir liegen gerade vor der Insel Contadora/ Las Perlas-aber daswisst Ihr ja, falls Ihr uns "verfolgt"- und genießen die Ruhe nach turbulenten 10 Tagen! Im Großen und Ganzen gibt es nur Erfreuliches zu berichten (liegt sicher auch daran, dass wir unser Schiff wenig bewegt haben und uns daher nichts kaputt gehen konnte!!) Die Fahrt quer über den Eingang des Panama Kanals war schon sehr spannend, da wir im Slalom durch das Ankerfeld der großen Pötte mussten, die auf ihre Passage warteten. Ein Kapitän sagte über Funk;" what the hell are all these sailing boats doing here! "Wir kamen ihm wohl vor wie eine Horde durcheinander hüpfender Wasserflöhe! Das kommt ja nun wirklich nur einmal im Jahr vor. Die Marina war sehr voll, fast ausschließlich mit Seglern aus allen möglichen Ländern, die manchmal auch wochenlang auf ein Passagefenster warten müssen und es halt nicht so gut haben wie wir, wo alles perfekt durchorganisiert ist. Begrüßt hat uns neben einem netten Pool eine große "Uhr" an der Wand, die immer 5Uhr zeigt, darunter steht:" it`s five o`clock somewhwere"- das ist die happy hour unter Seglern, da gibt es den Sundowner.Mal wieder in  einer Marina zu liegen hat VIELE Vorteile: man bekommt Ersatzteile und Hilfe für diverse Reparaturen,kann trockenen Fußes zum Shoppen gehen und braucht die Wasser-Bier- und Weinpaletten etc nicht übers Dinghi an Bord zu hieven,und ich genieße es- mal ohne feuchten Po von der Dinghifahrt- mich im Restaurant verwöhnen zu lassen. Das haben wir reichlich genossen, denn wir mussten ja unseren Proviant für ca 2 Monate catern. Wenn ich daran denke, was so einige Schiffe mit 6-8 Personen auf gleicher Bootsgröße wie wir so einkaufen müssen...., da es in Las Perlas und Galapagos kaum Versorgungsmöglichkeit gibt. Dank an die World ARC Crew, die uns mit all diesen Informationen sehr gut versorgt. Auch gab es jeden Abend einen Themenabend, sodass wir uns untereinander besser kennenlernen konnten und beginnende Freundschaften vertieft wurden. Nach langem herum fragen meinerseits- ist ja nicht so sehr Christoph´s Sache- haben wir von Brizo, die die gleichen Davits haben, eine Reparaturanleitung über die Handhabung bekommen, dass genau unser Problem lösen konnte und in unserem Manuel so nicht stand. Das sind die schönen Vorteile unserer Gemeinschaft! Seitdem sind wir sehr glücklich,verschont zu sein von erneuten Reparatursorgen. Mal sehen, wie lange es hält.....Als Einstimmung auf die spannende Panama Kanal Durchfahrt haben wir uns die Schleusenkammern und Durchfahrt diverser Kreuzfahrtschiffe ( z.Bsp. die Arcadia) angeschaut. Ist schon enorm, mit welcher Präzision da gearbeitet wird. Die Schiffe warden rechts und links von 2 Zügen in der Mitte der Fahrrinne gehalten und von Kammer zu Kammer gezogen und das seit genau 100 Jahren. Komische Situation, da die Kreuzfahrer (4500 Leute + Besatzung!!) auf Ihren Balkonen saßen und wir ihnen fast die Hand geben konnten. Dieses Schiff passte zentimetergenau in die Schleusenkammer!

 

http://www.pancanal.com/eng/photo/camera-java.html heißt die Adresse der Webcam, die das Durchfahren zeigt.Auch gibt es schöne Schleusenbilder von unserem "Päckchen" auf der Facebook Seite vom World ARC.

 

Wir bekamen dann eine spezielle Einweisung erst von ARC und dann von einemCheflotsen, der nochmals das Schiff vermaß und sich Alarmhorn und Motortauglichkeit zeigen ließ, nicht zu vergessen die sanitäre Anlage,da wir bei der Durch- und Überfahrt einen lokalen "Berater" an Bord haben müssen. Auch schien extreme wichtig, was und wann der Berater was zu essen bekommen sollte. Mehrmals Wiederholt wurde vom Chef: keinen Salat mit Thunfisch!!! Also habe ich Spaghetti amatriciana angeboten-was sonst- das hat ihm dann so gut geschmeckt, dass er es am nächsten Mittag nochmals wollte. Sehr angenehm für mich. Dann wurden uns 2 lange Taue und Autoreifen an Bord gelegt und los gings. Vor der ersten Schleuse wurde unser Päckchen geschnürt. CHIKA-lu, eine X-612 war in der Mitte, Backbord (links) Caduceus, unser Schwesterschiff(1 Monat jünger!) und Steuerbord wir. Auf CHIKA-lu war der Chef Berater, von da an sagte unser Berater Francesco nix mehr! CHIKA-lu lieh Joe und Wolfram zum Leinenhalten an uns aus, da wir Seitenboote mindestens 4 Personen sein müssen und 2 gingen zur Caduceus, die auch nur zu zweit unterwegs sind. Auf CHIKA-lu blieben noch drei + Chefadvisor. Durch die starken Strömungen in den Kammern mussten wir gut aufpassen und mit Bugstrahlruder ausgleichen, während CHIKA-lu die Geschwindigkeit vorgab.Die Leinenhalter auf der Kaimauer und an Bord mussten die Leinen immer straff halten, sonst wären wir an die Kaimauer gekommen, da hätten die Autoreifen Fender auch nur bedingt geholfen. Bei uns ist es gut gelaufen bei toller Stimmung und beginnender Nacht. Hubert von der CHIKA-lu bot klassische Musik, Martin von der Caduceus spielte hervorragend Dudelsack und ich schmiss eine Runde frisches Popcorn und Norah Jones/ sink´in soon. Das Ganze dauerte dann 20 Stunden bis wir den Pacific begrüßen konnten. Die Ankerbucht von Playita Marina wurde dann unser Ausgangspunkt verschiedener Ausflüge und Shoppingtouren. Hier gibt es auch wieder meine heißgeliebte Michelada, die ich aus Cartagena/Columbien kenne (Glas mit Salzrand, Limonensaft und Bier)und Ceviche. Die Panama City Tour führte uns durch eine hochmoderne Neustadt- Panama ist nach Chile das wirtschaftstärkste Land in Südamerika – und eine teilweise noch sehr restaurierungsbedürftige Altstadt, da fehlen halt noch die Investoren, Spekulanten gibt es zu viele.Friseur stand danach auf dem Programm, Christoph wollte mich nicht an seinen Kopf lassen, also ließ er sichb in knapp 10 Minuten für 10$ "rasieren". Das Ergebnis war, dass ein Panama Hut gekauft wurde! Aber sie wachsen ja wieder. Mal sehen, was die Tahitianer so drauf haben. Der nächste Ausflug ging durch djungelartiges Gebiet per Kanu zu den Indianern (Embera Indian Village). Dort wohnen 28 Familien, die sich selbst versorgen und von Handarbeiten leben. Sie schnitzen sehr filigrane Sachen aus Muskatnüssen ( 1 Nußkunstwerk 10-12 Tage Arbeit), flechten Körbe und nähen Mola`s. Zum Mittag boten sie uns selstgefangenen Tilapia in kunstvoll gestalteten Schalen aus Bananenstaudenblättern zum Essen. Sie sind sehr kleinwüchsig und tragen anstelle der t-shirts ein body painting. (schöne Bilder auf der World ARC Webseite) Zum Abschied führten sie uns noch Tänze vor und schmückten uns mit Blumenkränzen. Einerseits war es interessant zu sehen, jedoch fühlen Christoph und ich uns nicht so sehr wohl dabei, man blickt zu sehr in ihre Privatshäre, die sie zur schau stellen. Andererseits leben sie auch davon.

 

Dann wurden die letzten Einkäufe getätigt, diesmal auf dem sehr interessanten Frucht- und Gemüsegroßmarkt. 10 kg Mandarinen= 8$, 10 kg Bananen = 2,50$, aber für uns natürlich nicht zu bewältigen. Jedoch mit viel Zureden gab es eine Ausnahme für uns mit kleineren Portionen. Der Markt war sehr gut organisiert und unglaublich laut und voll:ein Straßenzug Bananen, eine Straße Zwiebeln,eine Straße Maiskolben, 1 Straße Tomaten etc. Da wir unser Dinghi lieber am Steg beladen wollten, musste ich mich durch den Sicherheitszaun schlängeln, was erstaunlich leicht ging! Die Panamesen sind durchweg doch sehr "gewichtig"! Wir hatten ja keinen Code für die Marinatore bekommen, da wir in der Bucht ankerten.

 

Am Abend ging es dann mit Elisabeth und Martin zum Fischmarkt zum Essen. Vor den Hallen waren Garküchen, die Ceviche in allen Variationen anboten und den sehr schmackhaften Corvina/Seebarsch. Ceviche gab es von jedem Fisch oder Schalentier, also für mich paradisisch, abgesehen von der Tischkultur. Da kamen 1l Plastikbecher voll Ceviche in die Mitte + 4 Gabeln, gebratener Corvina mit fritierten Bananen und Dosen des heimischen Bieres (Balboa).Das Essen am Fischmarkt scheint der In Platz für junge Panamesen zu sein, es gab Musik und Spiele etc und kaum Touristen. Erstaunlich, wie füllig gerade auch die jungen Mädchen sind. Es wird jedoch massiv Reklame gemacht auf Straßenplakaten, wie stark der Taillenumfang bei Frauen/ Männern maximal sein darf- scheint aber nur Wenige zu interessieren. Die haben wir dann auf der "Corniche" von Panama (links die Skyline, rechts die Bucht) bei unserem Verdauungsspaziergang getroffen. Eine breite Allee mit Bäumen  voller Sportmöglichkeiten (Tischtennis- Yoga- Tanz- Gymnastik etc und sogar 1 Tennisplatz mit Flutlicht war besetzt. Am letzten Abend in Panama gab es noch den Party Bus, der mich sehr an Cuba erinnerte: sehr alt und sehr bunt, aber liebevoll bemalt und mit bunten Lämpchen ausgestattet mit Bar und Tanzmöglichkeit in der Mitte. So fuhren wir mit viel Krach im Schneckentempo durch die Stadt. Lustig war es auf jeden Fall!!

 

Unsere Überfahrt( 40 Meilen) gestern war sehr angenehm bei 15 kn Wind und wenig Welle. Unser geflickter Genacker, den Christoph ja schon entsorgen wollte, hat den perfekten Dienst geleistet: 8kn Wind und dabei 6kn Geschwindigkeit. Von mir aus kann der "stille" Pazific kommen. Parasailor haben wir ja dann auch, um leichte Winde noch optimaler zu nutzen.

 

Christoph ist nun auch fertig mit dem Einbau der Ersatzteile, die Tulasi von Martinique mitgebracht hat- zweite Pumpe für Kühl-und Gefrierschrank und die Bremsbacken für den Faltpropeller, der uns ja den letzten Nerv geraubt hatte, bevor Christoph die geniale Idee hatte, mit einer Zwinge das Schleifgeräusch zu stoppen.Hoffentlich war DAS auch der Fehler...wir werden es am Samstag beim Ablegen nach Galapagos(800 Meilen) feststellen. Jetzt werden wir mal die Insel Contadora zu Fuß erkunden und uns dann auf ein Eis mit Circe und Festina Lente treffen.Noch sehr ungewohnt ist, sich an Ebbe und Flut zu gewöhnen- hier gleich 5 m- , wenn wir das Dinghi an Land ziehen.



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