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Stormvogel - 9. Seetag - leichte Entspannung...



...aber nur beim Skipper!

Nachdem die gestrige Nacht mit einer bedrohlichen Wolkenlage begann und Heidi mich öfters zu Segelmanövern aus dem Bett holen musste, entspannte  sich die Situation zusehends und als Hendrik um 3 Uhr seine Wache  übernimmt läuft alles rund. Und der Skipper hat am nächsten Morgen tatsächlich erstmals das gute Gefühl, geschlafen zu haben!

Des einen Freud, des anderen Leid:

Heidi plagen heftige Kopfschmerzen und Hendrik will nur noch an Deck schlafen... ;-(

Der Tag ansonsten wie gestern. Nur ein Segelmanöver heute: Wir segeln wieder Schmetterling mit Yankee und Groß (3. Reff). Damit machen wir ca. 6,5 Knoten, vielleicht wäre mit mehr Einsatz auch mehr Speed drin, aber  in Anbetracht der Erschöpfung und Müdigkeit an Bord legen wir den Fokus auf Komfort! Zumal wir mit dieser Geschwindigkeit wohl am Sonntag, den 16. Dezember 2012 in St. Lucia ankommen müssten. Wäre doch perfekt!

Für Morgen Abend ist in unserem Seegebiet bannig viel Wind angesagt - daher werden wir (Heidi!) heute erstmals für den Folgetag vorkochen. Natürlich Spagetti Bolognese ;-)

Die gestrigen Linsen mit Speck und Kartoffeln sind auf einem hinteren Platz in der Beliebtheitsskala an Bord gelandet - muss wohl an den spanischen Bio-Linsen und dem merkwürdigen Speck liegen. Tja, so ein Holsteiner Schinkenspeck...seufz.

Und dann konnte ich noch ein großes Navigationsgeheimnis an Bord des Stromvogels lüften!

Alle elektronischen Geräte an Bord waren so eingestellt, das sie immer den Magnetkompasskurs anzeigten. Also den Kurs, den man am Steuerstand am alten, analogen Kompass sieht. Das ist schon ein tolles Stück Technik. Früher musste man den Kartenkurs aus Karte oder Elektronik ermitteln und ihn dann mit Ablenkungstabellen selbst auf den Magnet-Kompasskurs umrechnen. Das kann die moderne Elektronik heute alles "build in"...

...das Problem ist nur:

Sie (die famose Elektronik) sagt es nicht!!!

Und wenn man dann das Handbuch nicht liest und nun erstmals eine sehr lange Distanz geht, dann wundert sich der ambitionierte Skipper doch stark wenn St. Lucia in Richtung 270° liegen soll (also direkt West) wobei doch jeder Blick auf die Karte eindeutig erkennen lässt, das es West-Süd-West sein müsste.

Und wie es sich für Technik gehört: Diese Einstellung muss man an jedem Gerät selbst vornehmen - kein zentraler Parameter wie es in einem vernetzten System vielleicht Sinn machen würde.

Aber egal. Jetzt wissen wir auch elektronisch, das wir 260° steuern müssen ;-))

Ist doch toll, das man mitten auf dem Atlantik noch nach dem Weg fragen muss, oder? ;-))

Peter.


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