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Chessie - World ARC 2010 - 2011



Slowly sailing back home

Vollgepackt mit gutem suedafrikanischem Wein und voller Eindruecke aus Suedafrika, die sich nicht so leicht sortieren lassen. Da gibt es zum einen unsere persoenliche Geschichte vom Runden des Kaps der Guten Hoffnung. Uns ist ca. 15 sm vor Hout Bay Marina in der Naehe von Kapstadt bei  50+ kn Wind die Runderaufhaengung am Rumpf gebrochen, so dass wir nur noch sehr eingeschraenkt steuern konnten.

Zum Glueck konnten wir via Handy Judie von SY Brown Eyed Girl in Kapstadt erreichen. Judie hat dann den Hafenmeister gefunden und dieser hat den freiwilligen Seerettungsdienst benachrichtigt. Uns sind dann mindestens 10 Freiwillige auf 2 Schiffen entgegengefahren, haben uns in die Bucht begleitet und mussten uns schliesslich - unterdessen gab es Fallboeen mehr als 60 kn Wind - in die Marina schleppen. Zum ersten Mal in unserem Seglerleben konnten wir einen Hafen nicht aus eigener Kraft erreichen.

Aber nicht auszudenken, waere uns dies deutlich frueher oder womoeglich jetzt auf der Suedatlantik Ueberquerung passiert. Das Ruder hing, wie sich dann herausgestellt hat, nur noch an einem Splint der Seilzugsteuerung. Also noch mal gut gegangen!! - Und an dieser Stelle nochmals ein Dankeschoen an alle Freiwilligen der Sea Rescue in Hout Bay!!
In der dortigen Zeitung stand dann am naechsten Tag auf der ersten Seite ein Artikel: SY Brown Eyed Girl rettet SY Chessie.

Waehrend anschliessend Chessie ein neues Ruder mit geaendeter Aufhaengung bekommen hat, gluecklicherweise gab es in Hout Bay kompetente Segler - Handwerker, die auch zwischen den Jahren gearbeitet haben, sind wir im suedlichen Teil Suedafrikas ein wenig herumgereist. Wir haben in Knysna zusammen mit Jean und Mike von SY Jeannius und Beverly und Moe, die auf SY Tucanon mitsegeln, ganz gemuetlich und seit 3 Jahren zum ersten Mal wieder gemeinsam mit unserer Tochter Weihnachten gefeiert, zusammen mit Schwester und Schwager von Jean, in deren Haus bzw. in unserer Hotelsuit, die sicherlich groesser als unser Wohnung in der Zittelstrasse war. In Kapstadt auf den V&A Docks haben wir dann auf das Neue Jahr angestossen.

Nun, das andere, froehliche Erlebnis, welches u.a. mit einem grossen Photo von uns in der oertliche Presse erwaehnt wurde, war ein Fun-Race, welches vom Zulu-Land Yacht Club  -Devise: Sailing in Zulu-Land not Disney-Land- in Richardsbay veranstaltet wurde. Der YC hatte fuer sich selbst eine Arche Noa gebaut, welche das Fun-Race starten und begleiten sollte, und feur welche noch die Hauptperson gesucht und mit unserer Ankunft gefunden wurde.  (Diese Arch Noa hatte, soweit ich weiss im Gegensatz zum Original, auch eine Frau Noa an Bord).

Auch der Besuch im Imfolosi-Park mit einer am anderen Sttrassenrand in aller Ruhe vorbeiziehenden Elefantenherde mit kleinen und ganz kleinem Jungen, oder der Giraffe, welche mit stoischem Blick in die Ferne eine Weile vor unserem Auto stehen blieb, war fuer uns Mitteleuropaeer ein erst- und einmaliges Erlebnis. Insgesamt sind wir sehr viel in SA herumgereist, die Landschaft ist einfach beeindruckend und abwechselungsreich, und haben uns dabei sehr wohl gefuehlt. Alle Suedafrikaner mit denen wir gesprochen haben, haben auf direkte oder indirekte Weise vermittelt, dass sie sich freuen, dass wir da sind und uns das Land gut gefaellt.

Und die beiden Hauptthemen, ueber welche wir uns vorher viele Gedanken gemacht hatten, Sicherheit und Armut, haben sich doch sehr relativiert. Das Thema Sicherheit wird eigentlich staendig angesprochen, es hat sich wohl im Zuge der Fussballweltmeisterschaft in bestimmten Gegenden deutlich verbesserrt, und wir haben uns auch in Durban, der drittgroessten Stadt in SA, nach einer Weile sicher gefuehlt. Das mag von uns naiv gewesen sein, andererseits haben wir auch von anderen nichts Negatives gehoert, ausser dass Hans und Emmie  von SY Drummer von Jugendlichen in Durban unfreundlich angerempelt worden sind.

Das andere Themen mag ich nicht verniedlichen, einige Townships an denen wir vorbeigefahren sind, sahen  fuer unsere Augen wirklich erbaermlichst aus. Jutta hat eine Tour  (nur sie und der lokal Fuehrer) durch das Township 1-2 Km vor Hout Bay gemacht, sicherlich eines der "besseren", und war von der Armut schon sehr beeindruckt, was sich auch nicht dadurch relativiert hat, dass alle mit Strom (Fernseher) und Handy versorgt waren. Dass es Staaten gibt, in denen das Arm-Reich-Gefaelle extremer ist, macht den Eindruck natuerlich nicht besser, andererseits wollten wir uns daduch nicht die Freude an diesem wunderschoenen Land mit seinen durchgehend freundlichen, aufgeschlossenen und hilfsbereiten Menschen nehmen lassen.

Unterdessen segeln wir mit 4 Tagen Verzoegerung, unser Windgenerator hatte den Sturm in der Hout Bay Marina ebenfalls nicht ueberstanden und musste noch neu montiert werden, zusammen mit SY Crazy Horse und SY Ocean Jasper den anderen hinterher nach Brasilien; ebenfalls mit Kurzstop in St Helena, einer einsamen Insel mitten im Atlantik, die mangels Flughafen - derzeit ist der Bau eines Flughafens geplant, aber da die Insel so weit von Afrika entfernt liegt, muss die Landebahn recht lang werden und es gibt eigentlich keine groessere flache Stelle auf der Vulkaninsel - nur mit eigenem Schiff oder dem Fracht- und Passagierschiff "St.Helena" nach 4 taegiger Reise von Kapstadt aus erreicht werden kann.

Liebe Gruesse und nachtraeglich Allen ein frohes Neues Jahr von der CHESSIE - Crew

Jutta, Jochem und Eline

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