ARC 2014: 2 Routen zur Auswahl

21 November 2014

Seit letztem Jahr haben die ARC-Yachten die Möglichkeit, zwischen 2 Routen zu wählen: Am 9. November startete die erste Gruppe, die mit der ARC+ nach St. Lucia segelt und fast eine Woche Aufenthalt auf den Kapverdischen Inseln hatte. Die Teilnehmer waren durchweg begeistert von dieser Inselgruppe im Atlantik, die erst seit kurzer Zeit die notwendigen Liegeplätze für eine derartige Segelveranstaltung aufweisen kann. Und am 23. November segelt die größere Gruppe der Yachten los, welche die traditionelle direkte Route gewählt hat.

Insgesamt sind aus dem deutschsprachigen Raum 29 deutsche, 6 Schweizer und 3 Österreicher Yachten mit der ARC 2014 unterwegs, und ihre Reise lässt sich gut im Internet (Fleet Viewer) verfolgen. Die Boote sind: Adrienne, Albatros, BabSea, Bahati, BearBaloo, Bluewater Mooney, Cetus, Charisma, Cheri, Exjuvantibus, Fortune Cookie, Gaia, Garlix, Hera, Kia Ora, Kymothoé, Irenka, Lady Pep, Loni 3, Madam, Malenka, Maria Concordia, Meise, Meltemi, Mr Grey, Muline, Paroya, Peter von Seestermühe, Pogo 2, RoSea, Seaster, Sempre due, Skiathos, Sunrise, Tanoa, Velella, Wiki.

Jedes Boot hat seine eigene Geschichte, doch manche von ihnen ist besonders interessant, so z.B. die der Kymothoé (CH) von Konrad Basler. Er und seine 3 Freunde haben sich vorgenommen, den Atlantik umweltschonend zu überqueren, ohne Motor oder Generator zur Stromerzeugung zu benutzen. Das Boot wurde so verändert, dass 8 Solarpanels mit insgesamt 216 Zellen montiert werden können. Darüber hinaus sind am Heck zwei voneinander unabhängige Watt&Sea Hydrogeneratoren installiert, von denen jeder mehr als 100 Watt produziert. Das Energiekonzept hat sich bereits auf der Strecke Gibraltar – Lanzarote bewährt.

Mit dabei ist auch wieder die Peter von Seestermühe (GER) von Christoph von Reibnitz, das älteste und wahrscheinlich schönste Boot der ARC 2014. Die Bermuda-Yawl Peter von Seestermühe wurde von Henry Gruber entworfen und in Cuxhaven aus genietetem Stahl gebaut. Unter dem ursprünglichen Namen Peter von Danzig, segelte sie im Transatlantik rennen, das die Zubringerregatta für die Olympischen Spiele von 1936 war. Danach war sie Ausbildungsschiff des Akademischen Segelclubs in Hamburg und segelte beim Whitbread Round the World Race 1973-74 mit. Die Yacht wurde von Christoph von Reibnitz liebevoll restauriert, der schon an 12 ARCs teilgenommen hat, darunter 1986 an der allerersten ARC.

Selbstverständlich ist auch Manfred Kerstan aus Berlin mit seiner Swan Albatros wieder dabei. In Deutschland ist er als ‘Mr ARC’ bekannt, da er an mehr ARC-Regatten teilgenommen hat als jeder andere. Manfred segelte die erste ARC in seiner vorhergehenden Albatros, und die ARC 2014 ist nunmehr seine 20. ARC. Gleichzeitig ist er mit 78 Jahren der älteste Skipper der diesjährigen Rallye. Begonnen hat seine “ARC-Karriere” 1986, als er mit der allerersten ARC zusammen mit seiner damaligen Freundin über den Atlantik segelte. Es war seine insgesamt schnellste Überfahrt, denn sie kamen als 3. Boot in Barbados an. Der Rekord von 1986 wurde von ihm nie eingestellt, so dass er einfach weitermachen muss. Die 25 ARC will er noch vollmachen, bevor er sich in Sachen Segeln zur Ruhe setzt.

Auch mehrere Segelschulen, bei denen die Ausbildung in Seemannschaft im Vordergrund steht, schicken ihre Yachten ins Rennen, so z.B. die Segelschule Hofbauer aus Wien (Adrienne) und die DHH Yachtschule Elba (Meltemi). Auch Mola Yachting von der Insel Rügen schickt zum 3. Mal seine Hera über den Atlantik, und das Schoenicke Skippertem ist gleich mit 2 Yachten vertreten, der Skiathos und der Sunrise. Für Constantin Claviez von Charisma4sea ist es inzwischen die 7. ARC. Er nimmt immer gerne teil, obwohl sein Hauptsegelgebiet die Nordsee ist. Doch er hat es wieder geschafft, in diesem Jahr innerhalb von 3 Monaten von Spitzbergen nach Gran Canaria zu segeln.

Bei den Familienbooten steht eher die Sicherheit im Vordergrund. BearBaloos
Crew besteht aus Vater, Mutter und der 19jährigen Nicky, die gerade Abitur gemacht hat und ein Jahr mit ihren Eltern segelt. Für sie ist ihre 1. ARC die optimale Gelegenheit, junge Erwachsene aus aller Herren Länder kennenzulernen. Auch für die Familie Sauer von RoSea ist es die 1. ARC. Gemeinsam mit ihren Kindern Max (13) und Martina (5), die an Bord unterrichtet werden, wollen sie in 5 Jahren um die Welt segeln und Spenden für den Verein „Sunshine 4 Kids“ aufbringen, der benachteiligte Kinder unterstützt und fördert. Die Vereinsmitglieder Gaby Schäfer und Stefan Fleischer sind zur Unterstützung bei der Atlantiküberquerung an Bord. George Yorgidis (Cetus) ist Zahnarzt und seit Jahren ein großer Fan der ARC. Alle sieben Jahre gönnt er sich eine kleine Auszeit und segelt über den Atlantik. Jedes Mal ist sein Sohn Mario dabei.

Wie für Cetus ist es für viele Boote nicht die erste ARC. Wer einmal die fantastische Erfahrung gemacht hat, Atlantik rund zu segeln, möchte dieses Erlebnis wiederholen. So sind z.B. die Eigner von Cheri, Pogo 2 und Tanao wieder mit dabei. Und für Wilhelm Klaas (Bluewater Mooney) ist es bereits die dritte ARC. Nachdem er 2010 seine Klasse gewonnen hat, geht er auch dieses Mal mit hohen Erwartungen an den Start.

Ungeachtet dessen, ob es die erste oder die zigste Atlantiküberquerung ist, berichten fast alle Boote in ihrer Muttersprache von den Abenteuern an Land und auf See (Daily Logs), so dass Freunde, Familie und Segelinteressierte am Unternehmen teilhaben können. Darüber hinaus findet man in unserer Galerie (Gallery) interessante und tolle Fotos: www.worldcruising.com/arc

Natürlich hat die ARC auch eine Facebook-Seite: facebook.com/arcrally und ist auch bei: http://twitter.com unter @arcrally zu finden. Bis zum offiziellen Ende der Rallye am 22. Dezember wird es sicherlich noch jede Menge amüsante und informative Beiträge geben.