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Selivra - ARC Tag 10



2013-12-04, 20.30
Ahoi an alle unsere Leser
Die Dagi hat es ja gestern schon erwähnt – derzeit fahren wir fast nur mit
dem Wingaker. (für alle Nichtwissenden - das ist unser buntes Vorsegel mit
170 m2!!!!!) In den letzten 36 Stunden mussten wir ihn nur heute früh für
ein paar Stunden bergen, da war der Wind ein bisschen zu stark. Die
Geräusche von Boot, Wind und Wasser, die man in der Bugkabine mitkriegt,
hörten sich da schon sehr nach Volvo Ocean Race an (oder zumindest nach dem
was ich mir darunter vorstelle). Gefühlt war unsere Selivra da knapp davor
ins Gleiten zu kommen. „In echt“ aber wohl doch eher nicht :-). Wie auch
immer, wir haben das Segel routiniert geborgen und sind ein paar Stunden
nur unter Genua weitergesegelt.
Aber jetzt zieht uns der „Große Weiße“ schon seit Stunden wieder ruhig
durchs Wasser. Vor allem in der Nacht sieht er ein bisschen gespenstisch
aus, wie er da im Lee an Backboard über uns schwebt und, ans Boot gefesselt
über Spischot und Achterholer, an der Selivra zerrt und ihr damit den
nötigen Vortrieb verleiht. Vielleicht hat er sich ja gefreut, dass er
zurück in den Bergeschlauch durfte und ein bisschen rasten konnte. Schadet
ihm vermutlich nicht, die Tage bis St. Lucia werden für ihn aller
Voraussicht nach noch anstrengend werden.
Zu essen gab’s natürlich auch heute nicht zu knapp – alle Pläne während der
Überfahrt ein paar Kilo abzunehmen sind, sozusagen buchstäblich, über Bord
geworfen worden. Nachmittags die Pasta von gestern mit selbstgebackenen und
belegten Bruschetta, angelehnt an ein Rezept aus einer kleinen Bar, die wir
während ein Inselrundfahrt auf Gran Canaria kennengelernt haben. Und jetzt
gerade am Abend „Hühnchen Hawai“ – was Leichtes für zwischendurch.
Begleitet von weißem Tetrapak Wein, nicht eben preisverdächtig, aber ok
(Gunther hat verweigert ;-)).
Dazu noch ein Sonnenuntergang vom feinsten, glühendrote Sonne hinter
malerischen Wolken im Meer versinkend.
Die Geräusche von Boot, Wind und Wasser haben sich in der Zwischenzeit
wieder in das übliche Blubbern und Säuseln verwandelt, aus dem man im
Halbschlaf manchmal glaubt Stimmen und Wörter herauszuhören. Stimmen von
Wassergeistern und ähnlichem, die uns Geschichten erzählen wollen, in einer
Sprache, die wir nicht verstehen. Vielleicht liegt es auch ein wenig am
Wein, aber ich könnte schwören, ab und an ein paar Worte genau zu
verstehen.
Jetzt aber genug von Geistern und Stimmen, jetzt geht es zurück zu Wache,
wir sind schließlich zum Segeln hier. Und der „Grosse Weiße“ fühlt sich
sicher auch schon allein.
Wir melden uns morgen wieder.
Bis dahin liebe Grüße, Karl & Crew der Selivra

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