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Sunrise - 07.12.2012 - 11. Tag auf See



14° 30,8' Nord, 040° 14,5' West. Wir befinden uns mitten auf dem Atlantik.
Nördlicher als das nördlichste Südamerika, westlicher als das westlichste
Nordamerika, südlicher als das südlichste Südeuropa und westlicher als das
westliche Westafrika. Bis zum nächsten Festland ( Brasilien ) sind es 840
Seemeilen und bis zu uns nach hause sogar 3480 Seemeilen.
Und wir gehen schwimmen !! Beigedreht, Fender an Leinen rausgehängt und
Köpper vom Schiff ins 3500 Meter tiefe erstaunlich klare und warme Wasser.
Kein Gedanke an Meerestiere, nur pure Freude. Herrlich, nach dem Motto:
Ein gesunder Geist braucht eine saubere Hülle.

Die Nacht vorher war viel Aktion im Schiff. Mehrere Squalls ziehen über
uns hinweg. Der Wind nimmt auf bis zu 30 Knoten zu, Regen kühlt unsere
konzentrierten Gesichter, der Lärm nimmt zu und unser Schiff zieht mit
grosser Krängung eine Furche durch Wasser. Schwere Arbeit für den
Steuermann. Nach ca. 15 Minuten ist die Sache vorbei und wir fahren wieder
bei wenig Welle und Wind durch die Nacht. Bis zum nächsten Squall.

Und während eines dieser Squalls landet tatsächlich ein kleiner,
abgemagerter ca. 15 cm grosser Vogel auf unserem Schiff, springt runter in
den Salon, erkundet die Lage und legt sich dann hinter der Verkleidung des
Mastfusses zum Erschöpfungsschlaf nieder. Wir lassen ihn gewähren, da wir
ja wissen wie viel Kraft es kostet, soweit auf den Atlantik hinaus zu
gelangen. Am nächsten morgen liegt er noch immer verängstigt dort. Wir
holen ihn hervor, waschen ihn, bauen aus einem Karton ein Nest mit
Fenstern und Wassertopf und füttern ihn mit Körnern. Ludwig wird er
getauft und Ludwig erholt sich jetzt langsam in seinem neuen Heim unter
unserer Sprayhood. Eine grosse Freundschaft zwischen Mensch und Vogel
wächst heran.

Das Wetter ist in den letzten Tagen sehr schön und wir versammeln uns am
späten Nachmittag immer alle an Deck und geniessen den Sonnenuntergang bei
Musik und Drinks. Es wird nicht viel gesprochen, jeder ist in Gedanken
versunken und starrt in den roten Ball, der sich auf den Weg um die Erde
macht. ( katholische Version )

So kann es weiter gehen, frei nach " United we stand, god bless the
Sunrise "

Ulf, Frank, Frank, Robert, Andreas, Hans, Dirk, Peter


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