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12Moons - Die Gesellschaftsinseln in französisch Polynesien



Die Gesellschaftsinseln – die Summe aus Marchesas und Tuamotus

Nachdem wir dank Gunvör wieder in Besitz eines intakten Autopiloten sind, und Stefan das ein oder andere Ersatzteil in Papeete aufgetrieben hat, geht es weiter: Es gilt die Gesellschaftsinseln zu entdecken.

Unsere erste Station ist Mo’orea, die herzförmige Insel, die in der Übersetzung „Geschenk der Götter an die Polynesier“ heißt. Wir ankern in der wunderschönen Cooks-Bay, direkt vorm kultigen Bali Hai Hotel. Die Eigentümer dieses Hotels, drei smarte Boys aus Kalifornien erfanden aus Platznot in den 70er Jahren den Over-Water-Bungalow. Jahre später kamen sie auf die Idee, auch noch einen Glasboden einzubauen, und vermarkteten Ihre Bungalows mit dem Slogan: „Das Beste an unseren Bungalows ist das Loch in ihrem Boden.“ Eine einfach geniale Idee, die sämtliche Luxus-Hotels in der Südsee aufgenommen haben, ist auch wirklich toll.

Stefan geht nach seinem Tauchgang mit mir noch mal am Außenriff zum Schnorcheln. Der Höhepunkt ist eine See-Anemone, die von einer Clownfisch-Familie bewohnt ist: Der „ernsthafte“ Vater bewacht den etwas größeren Bereich um die Anemone, Mutter Clownfisch patrouilliert nahe dran und guckt immer wieder nach dem fingernagel-großen Clownfisch-Kind, das keck und vorwitzig wie im Film Nemo aus der Anemone lugt und sich manchmal sogar etwas vorwagt. Ich bin begeistert!!!!!!!!!!!!!! Kann mich gar nicht von dem Anblick lösen! Die Filmemacher haben wirklich gut beobachtet, wie wir nun in Natura sehen konnten: Die gleichen Bewegungen wie in dem Film Nemo.

Am nächsten Morgen um 3 Uhr geht es nach Huahine. Wir müssen motoren, vor dem Haupthafen Fare werden wir von Delfinen begrüßt: Große, mit weißem Bauch und schwertfischartiger Nase, die erst wieder abtauchen, als unser Anker fällt. Im Huahine-Snack, einem bekannten Yachty-Treff genießen wir bei malerischstem Sonnenuntergang ein köstliches Mahl: Poission Crû und Entre Côte. Übrigens, lieber Steffen, habe Rezept gesichert, fehlt nur der 1 Stunde alte Yellow Fin Tuna.

Am nächsten Morgen geht es in die Bay Teapaa zum Schnorcheln. Unser Weg führt immer am Innen-Riff entlang: Unglaublichste Türkis-Abtönungen, wilde Brandungsschneisen am Außenriff. Wieder in Fare sind die 6 riesigen Segel-Piroggen, die mit uns in Tahiti am Kai lagen, eingetroffen – ein Festtag für die Bevölkerung, den man mit Blumenschmuck und heftigem Trommeln feiert. Zur Erklärung: Piroggen sind die traditionellen Zweirumpfboote, die als Volkssport der Südsee von den Einheimischen gepaddelt werden – vergleichbar unserem Rudersport mit Renn-Skiffs als Einer bis zu Sechsern -, aber es gibt sie auch riesengroß und mit Segeln, Nachbauten derer, die dann von Raiatera aus die Meere entdeckten und Hawai, Rarotonga und Neuseeland besiedelten.

Schnell noch in den gutsortierten chinesischen Supermarkt: Ein Anschlag lässt uns schmunzeln: Am Tag vor der französischen Wahl, die hier auf Samstag vorverlegt ist, darf kein Alkohol verkauft werden, was natürlich zur Folge hat, dass man sich heute umso heftiger damit fürs Wochenende eindeckt, die Schlange an der Kasse ist lang.

Morgens Auslaufen nach Raiatera. Erste Station ist die Bay Faaroa, ein wunderschöner Fjord, der von den höchsten Bergen der „Iles Sous Les Vents“ umgeben ist. Am Ende mündet Französisch-Polynesiens einzig schiffbarer, dinghy-tauglicher Fluss, der Aoppomau, Wir ankern davor und machen mit unserem Dinghy einen Fluss-Ausflug. Bald gesellt sich ein freundlicher Einheimischer im Canoe zu uns, der mit einer Schleppleine, die am Boot angebracht ist, angelt. Er erklärt uns die malerische Natur an den Fluss-Ufern. Cocos-Palmen, Regenwald, riesige Hibisken wachsen bis ins Wasser, dahinter erstrecken sich endlose Plantagen, die Bananen, Papayas, Eß-Kastanien, Cashews und Hibiskus für Tee anbauen. Wunderschöne verschiedenfarbige Hibiskus-Blüten treiben auf dem schmalen Gewässer, das sogar für unser Dinghy nicht ungefährlich ist, da es immer wieder im schlammigen Wasser Untiefen gibt, die sich kaum ausmachen lassen. Zurück können wir uns mit der Strömung und ein bisschen Paddeln treiben lassen.

Wir genießen die Ruhe und die fremden, exotischen Geräusche. Unser neuer Freund beschenkt uns mit einer großen Bananen-Staude und Papayas – die nächsten Wochen stehen also Bananen auf dem Speisezettel. Von der Hauptstadt Uturoa machen wir mit einem Mietwagen eine Insel-Rundfahrt.

Raiatera, früher bekannt als Havai’i, „Die Heilige Insel“, war das religiöse, kulturelle und politische Zentrum der Alt-Polynesier. Von hier aus brach man zum Entdecken und Besiedeln fremder Kontinente auf (Rarotonga, Hawai, Neuseeland). Wir besuchen die wichtigste und größte bekannte Kultstätte Französisch-Polynesiens, das Marae Taputapuatea, aus dem 17. Jh. Sie war dem Gott Oro geweiht und liegt wunderschön direkt am Meer. Jeder Baum hat eine unterschiedliche Bedeutung: Es gibt einen bestimmten für die Priester, für die Krieger etc. In den in den Bäumen sitzenden Vögeln manifestierten sich die Götter, die so auf die Anrufungen der Priester antworten konnten. Auch heute sitzen Vögel in den
wunderschönen Bäumen...

Raiatera ist ein einziger, überbordender Regenwald, es wuchert nur so: Cocos, Bananen, Papaya, Brotfrucht, Hibiskus, Ananas, div. Nussbäume. Immer wieder kreuzen Riesen-Krebse die Uferstraße, für die wir natürlich bremsen. An der Westküste, wo viele Fischer leben geht es zurück. Wir haben wunderbare Ausblicke auf Bora-Bora im Abendlicht, wohin es am nächsten Tag, entlang an der Nachbarinsel Tahaa, der Vanille-Insel, geht.

Begeisterte Grüße!
Christine und Stefan

P.S. Wisst Ihr, wer seit 1978 Ehrenbürger von Bora-Bora ist? Tony Marshall, als Dank für den gleichnamigen Schlager!


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