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Sunrise - Tag 10 - 03.12.2013 - Goldmakrelen, Mani Matter und endlich Wind



Gestern Nachmittag war schönes Wetter. Nach den letzten grauen, nassen
Tagen haben wir das richtig genossen. Einzig der Wind will noch nicht so
ganz, wie wir das gerne hätten. Passat ist nicht in Sicht und wir müssen
den Wind zusammensuchen. Pauls Windprognosen und seine Einschätzungen, wo
den Wind anzutreffen sein könnte, haben bis jetzt immer voll ins Schwarze
getroffen.

Der Wind ist das zentrale Thema. Reichen uns 20 Tage oder doch nicht? Es
sind immer noch etwas mehr als 1600 Meilen bis St. Lucia, also noch mehr
als die Hälfte und jetzt sind wir genau zehn mal 24 Stunden unterwegs. Es
wird uns immer wieder bewusst, wie unheimlich gross die Distanzen sind. Zum
Glück haben wir sicher genug Vorräte.

Gestern Abend wollten wir ein Stück unter Motor fahren, aber der Motor
startete nicht. Paul hat das Problem souverän gelöst und innerhalb
kürzester Zeit lief er dann doch wieder. So konnten wir die Gefriertruhe
wieder einmal runterkühlen. Da liegt nämlich immer noch etwas Fleisch drin.
Zu den Highlights gehörten gestern sicher auch die zwei Goldmakrelen, die
wir gefangen haben. Allerdings meinte Paul beide Male sie seien zu klein.
Ich selber habe noch nie einen so grossen Fisch an der Angel gehabt, aber
wir haben sie der See wieder zurückgegeben.

Gestern Abend gegen das Einnachten kam die Schweizerfraktion ins Singen und
wir sangen uns quer durch eine ganze handvoll Mani Matter-Lieder. Heute
nahm ich dann die Schnöregiige (Mundharmonika) hervor, die meine
Kolleginnen mir für die Reise geschenkt haben. Selber bringe ich im Moment
erst relativ schräge Töne hervor, aber Ernst kann das sehr gut. Im Moment
dudelt er gerade ganz gemütlich auf dem Vordeck.
Letzte Nacht hatten wir einen fantastischen Sternenhimmel. Es war sehr klar
und warm. Man konnte ohne Ölzeug am Ruder stehen und miteinander die
Sternbilder suchen. Wenn man auf all dem Wasser so viele Sterne sieht, ist
man von der Grösse einfach überwältigt. Die Gedanken kommen dann ins
kreisen und sind sicher auch immer wieder zu Hause, bei den Menschen, die
uns nahe sind.

Heute Morgen hatten wir wieder Flaute. Das ist immer ein bisschen eine
Geduldsprobe. Aber mit steigender Sonne setzte dann auch wieder Wind ein
und im Moment machen wir 6-7 Knoten Fahrt. Das Grosssegel wirft seinen
Schatten zum Glück auf das Vordeck. So kann man gemütlich im Schatten
sitzen und die Weite geniessen. Alle an Bord sind wohlauf und geniessen
heute das Gefühl, dass es weiter geht.

Herzliche Grüße vom Atlantik von Christoph und der Sunrisecrew

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