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Sunrise - 6.Tag - 29.11.13 - Bärte wachsen und die Tage verwischen



Gestern erhalten wir gerade so beim Einnachten etwas Wind aus Süden. Immer noch kein Passat, aber wir nehmen alles, was uns weiter bringt. Zuerst nur ganz sachte - knappe 5 Knoten, doch schon bald werden wir schneller als unter Motor und im Laufe der Nacht werden es auch mal 8-9 Knoten. Ebenfalls beim Einnachten erreicht uns ein warmer Wind. So ist es trotz trübem Wetter zum ersten Mal möglich nachts auch ohne Ölzeug Wache zu gehen. Das ist ein erhebendes Gefühl.

Auch am frühen Morgen hält der Wind noch an. Über Nacht sind wir gut vorwärts gekommen. Kaum wird es hell, flaut der Wind ab. Es erfordert jetzt viel Geschick, die Segel nicht einfallen zu lassen. Aber wir machen immer noch um die 4 Knoten und wollen mit dem Diesel sorgfältig umgehen. Wir entdeckten gestern, dass die Ocean Venture, die in Gran Canaria gerade neben uns lag, ganz in der Nähe nach Wind sucht. Die Ocean Venture startete in der Racerklasse und darf den Motor nicht benutzen. Allerdings ist sie wesentlich länger und ein Zweimaster. Wir können sie bis heute Mittag immer noch sehen, allerdings macht sie jetzt deutlich mehr Fahrt als wir. Die Bärte wachsen und die Tage verwischen immer mehr. Da wir zu sehr unterschiedlichen Zeiten schlafen und dies auch mehrmals pro Tag, werden die Tageszeiten völlig anders wahrgenommen. Oft weiß man ohne Uhr nicht, ob Morgen oder Nachmittag oder doch schon bald Abend sei. Auch die Tage selber werden nicht mehr als einzelne Einheiten wahrgenommen. Meist müssen wir ausrechnen, welches Datum wir haben.

Es ist heute trübe, regnerisch, aber warm. An Bord herrscht gute Stimmung. Ernst experimentiert gerade damit herum, was sich aus einem Ballen Frischkäse denn machen ließe, bevor er endgültig sauer wird. Sein aktueller Vorschlag sind gebratene Käsefrikadellen. Sie schmecken hervorragend, auch wenn der leicht säuerliche Geschmack noch auszumachen ist.Dennoch gibt es heute zum Abendessen ein Gulasch. Wir mussten gestern etwa zehn Kilo Karotten notschlachten. Mit einem Teil konnten wir den Kichererbseneintopf vom Vortag noch einmal strecken und der Rest soll heute eben in einem Gulasch verkocht werden.

Herzliche Grüße vom Atlantik Christoph und die Sunrise-Crew

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